Gurimur® Wandbekleidungen im Paraplegikerzentrum Nottwil (Schweiz)

(Auszug aus dem DuPont-Magazin 4/2000)

Das Schweizer Paraplegikerzentrum geniesst weltweit einen ausgezeichneten Ruf, den es ganz abgesehen von seinen hoch qualifizierten Behandlungsmethoden für schwere Rückenmarks- Verletzungen - einem hohen Standard, der Vollständigkeit seiner Ausstattung und seiner gesamten Gestaltung verdankt.

Beat Bösch brach sich im Alter von 24 Jahren die Wirbelsäule bei einem Trampolinunfall. Dank der fachmännischen Betreuung des Teams im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil bei Luzern, konnte er nicht nur überleben, sondern führt heute nach operativen Eingriffen, intensiver medizinischer Betreuung und monatelanger Physiotherapie und Rehabilitation wieder ein aktives Leben. Er verdient seinen Lebensunterhalt, fährt Auto und ist ein erfolgreicher Sportler. Der einzige Unterschied zu früher: er sitzt im Rollstuhl.

Das 1990 eröffnete und acht Jahre später erweiterte SPZ kombiniert in der Tat viele Funktionen. Es ist ein voll ausgestattetes Krankenhaus mit drei Operationssälen und es ist die wichtigste Klinik dieser Art in der Schweiz. Es ist ein nationales Sportzentrum für Querschnittsgelähmte mit einer 400m-Strecke für Rollstuhl-Wettkämpfe, einer Turnhalle von 45 x 30 m, einem 25m grossen Schwimmbad, Saunen und Massageräumen und verfügt über eine Aula und ein Kommunikationszentrum. Heute hat das SPZ 140 Betten für Querschnittgelähmte und beschäftigt fast 700 Mitarbeiter. Aufgrund ihres Standards, der Vollständigkeit ihrer Ausstattung und ihrer gesamten Gestaltung hat die Einrichtung weltweit Berühmtheit erlangt.

Die Situation der Querschnittsgelähmten hat sich seit 1975 dank des Einsatzes von Guido A. Zäch, Leiter des SPZ enorm verbessert. 1975 gründete er die Schweizer Paraplegiker-Stiftung, um sein Konzept der ganzheitlichen Rehabilitation von Querschnittgelähmten zu unterstützen, das in einer Spezial-Klinik umgesetzt werden sollte. Di Rehabilitation von Paraplegikern umfasst neben chirurgischen und medizinisch-therapeutischenAspekten auch alle weiteren Schritte, die für die Reintegration der Betroffenen in ihre Familien, in eine geeignete berufliche Tätigkeit und in die Gesellschaft erforderlich sind. Im Rahmen dieses Konzepts wird Querschnittsgelähmten unter anderem geholfen, indem Treppenlifte in Wohnungen installiert, Arbeitsflächen auf "Rollstuhlhöhe" angepasst und behindertengerechte Autos beschafft werden.

Alle drei Organisationen - die Schweizer Paraplegiker-Stiftung, das Schweizer Paraplegiker-Zentrum und die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung - ermöglichten mit vereinter Kraft mehr als 6000 Paraplegikern wie Beat Bösch (und Tetraplegikern), ein fast normales Leben zuführen. Etwa 80 Prozent Querschnittsgelähmten in der Schweiz nehmen nach ihrem Aufenthalt im SPZ wieder eine bezahlte Tätigkeit auf. Darüber hinaus waren Querschnittsgelähmte auf unterschiedlichste Art erfolgreich: eine Frau hat beispielsweise gesunde Zwillinge zur Welt gebracht, ein Mann bewältigte eine Marathonstrecke (42,2km) in 80 Minuten.

"Wir brauchten ein robustes Material"

 Ernst Schürch, heute technischer Direktor des SPZ, war 1988 Mitglied des Bauausschusses für die Planung des Zentrums. Damals stellte sich die Frage, welche Wandbekleidung sich für ein Gebäude am besten eigne, das so viele Funktionen vereint. "Es musste ein robustes Material sein, das viele Jahre lang wie neu bleibt. Es musste hygienisch, leicht zu reinigen und gegen Desinfektionsmittel, sonstige Chemikalien und herkömmliche Lösungsmittel beständig sein. Und bei anfallenden Reparaturen sollte neues Material keine Farbton - oder Musterabweichungen aufweisen," erklärt Ernst Schürch rückblickend.

Innenansicht des Schweizer Paraplegiker-Zentrums. Bei der Wandbekleidung  handelt es sich um Gurimur mit einem Oberflächenschuts aus Tedlar® PVF-Folie von DuPont.

Nachdem verschiedene Materialien geprüft wurden, entschied sich der Ausschuss für Gurimur® TEDLAR®, eine Wandbekleidung mit einem Oberflächenschutz aus Tedlar® Folie von DuPont. Tedlar® PVF oder Polyvinylfluorid ist chemisch verwandt mit Teflon®, einem weiteren Produkt von DuPont, das wegen seiner nahezu universellen Chemikalienbeständigkeit und Antihaft-Eigenschaften bekannt ist. Bei der Gurimur® Wandbekleidung wird eine Schicht aus Tedlar® auf ein Trägermaterial aus Baumwollgewebe laminiert, das direkt auf eine entsprechend vorbereitete Wandfläche verklebt werden kann.

Gurimur® TEDLAR® ist lichtecht, feuchtigkeitsbeständig und widersteht Temperaturen bis 100°C. Da der Wandbelag dehnbar ist, überbrückt er problemlos Haarrisse im Untergrund. Er ist abwaschbar, widersteht praktisch allen chemischen Einwirkungen, ist schwer entflammbar, verursacht keine Hautreizung und ist robust, so dass er gegen Abnutzung und Abrieb beständig ist. Fast alle Innenwände des SPZ-Gebäudekomplexes sind mit Gurimur® TEDLAR® und Gurimur® S verkleidet. "Es liegt auf der Hand, dass derartige Eigenschaften einer Wandbekleidung in räumen wie Operationssälen erforderlich sind, wo Blut auf die Wände gelangen kann und Hygiene von vorrangiger Bedeutung ist," merkt Ernst Schürch an. "Gurimur® wurde jedoch unter anderem auch in allen Untersuchungsräumen, in den Fluren und in den Patientenzimmern verwendet".

"Bis 10 Monate im Zentrum"

Die Patienten verbringen manchmal eine lange Zeit im Paraplegiker-Zentrum: bis zu zehn Monate in den schwierigsten Fällen. Um die Umgebung ihrer Betten so freundlich und fröhlich wie möglich zu gestalten, befestigen sie in der Regel Fotos, Postkarten, Bilder, Briefe oder ähnliche Dinge an den Wänden. "Aus diesem Grund haben wir eine dünne Metallplatte direkt unter dem Gurimur® Wandbelag eingebaut, so dass Patienten diese Dinge mit Magnetclips befestigen können, ohne die Oberfläche zu beschädigen," erklärt Ernst Schürch. "Wenn ein Patient uns nach einigen Monaten verlässt, bleiben zwangsläufig einige Schmutzflecken an der Wand zurück. Das Gurimur® Obermaterial lässt sich leicht reinigen und selbst wenn die Patienten ihre Dekos und Genesungswünsche mit Nägeln oder Stecknadeln befestigen, ist der Schaden nicht der Rede wert."

1996 kam der Zeitpunkt für eine Erweiterung der Gebäude. "Damals überprüften wir die Materialien, die wir acht Jahre zuvor gewählt hatten, und stellten fest, dass die ursprünglichen 4000m2 an Gurimur® Wandbekleidung gute Dienste geleistet hatten," erklärt Ernst Schürch. "Wir bestellten weitere 4500m2 für fast alle Wände der Gebäude der zweite Bauphase, die 1998 eröffnet wurden. eine wirklich kostengünstige Investition.".

Mit Tedlar® beschichtetes Gurimur® ist die ideale Wandbekleidung für medizinische und paramedizinische Einrichtungen jeder Art.